Assemblage oder zu Deutsch Gefüge bezeichnet in der Philosophie eine offene Ansammlung, in der sich Muster absichtsloser Koordination und facettenreiche Bewegungen in scheinbar verfestigten Strukturen bilden. In Gefügen findet eine ständige Dechiffrierung und Neukodierung des Bestehenden statt.
Den Versuchsaufbau bilden hierbei vier Meter lange Bambusstangen. Sie werden an einem Ende von den Performer*innen gehalten, das andere ruht im Raumzentrum auf dem Boden. Der/die Performer*in läuft mit dem einen Ende in den Händen auf einer Kreisbahn um den ruhenden Mittelpunkt des anderen Bambusendes und erzeugt so eine Art riesigen Uhrzeiger, der den Grundrhythmus legt mit dem sich die Performenden durch Bewegung auseinandersetzen müssen bis ein Punkt erreicht ist, an dem das System kollabiert und sich neue Strukturen entwickeln.
Mit fünf Performer*innen gehen wir der Frage nach, inwiefern das Individuum im Wechselspiel mit der Welt, die es umgibt, seine Eigenständigkeit bewahren und seinen eigenen Rhythmen folgen kann in einer modernen Gesellschaft, die immer mehr bestrebt ist, Rhythmen anzugleichen. Wie schafft man es die Trägheit abzuwerfen, um in die Initiative zu kommen und Selbstwirksamkeit zu spüren. Welche Chancen bietet dabei vor allem ein solidarisches Miteinander und wie ist es möglich in diesem menschengemachten System zu über(-leben) beziehungsweise es zu überwinden ?
Konzept: Stevie Koglin
Getanzt und kreiert von: Jarmila Lee-Lou Kuznik, Carla Petzold, Jonas Zeidler, Lukas Schnapp, Stevie Koglin
Musik: Aaron Christ
Dramaturgie: Cat Gerrard
Lichtdesign: Robin Wittkoswki
Dokumentation: Edgar Kutschera
Produktionsmanagement: Johanna Simon
Mit freundlicher Unterstützung der fabrik Potsdam.
Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.